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Nach der bedingungslosen Kapitulation des letzten Deutschen Reiches, das nach Ansicht seiner Begründer 1000 Jahre bestehen sollte, fand man hier eine
politische und bauliche Trümmerlandschaft vor. Allein auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone mussten etwa 18 Millionen Menschen wieder mit
Wohnraum versorgt werden. Berlin war von den Bombenangriffen und den Kampfhandlungen des Krieges schwer gezeichnet
Bundesarchiv Bild 183-2007-0606-500 Foto: Funck, Heinz
Bundesarchiv Bild 183-R66926 Foto: Bittnerl Juni 1947
Große Frankfurter Straße 5-6 um 1930, Lampengeschäft
von Emil Warnack.
Heute die Kreuzung Sraße der Pariser Kommune, nördliche Seite.
Bis 1989 befand sich hier das Restaurant “Haus Budapest”, danach zog
eine Bank und ein Steakhouse ein.
Bereits
1945
wurde
von
den
vier
Siegermächten
ein
Planungskollektiv
zum
Wiederaufbau
Berlins
unter
Leitung
des
Architekten
Hans
Scharoun
eingesetzt.
Diese
Gruppe
favorisierte
den
Bauhausstil
der
20er
Jahre,
das
Neue
Bauen.
Grundgedanke
waren
funktionelle,
klar
strukturierte
Wohnbauten. 1946 legten die Architekten ihren Plan vor.
Die
Idee
war,
Wohnzellen
(später
„Wohnstädte“)
für
etwa
5000
Einwohner
zu
schaffen.
Wohneinheiten
sollten
dabei
von
Grünanlagen
umgeben
und
soziale
Gemeinschaftsein-
richtungen
wie
Schulen,
Kindergärten
und
kulturelle
Einrichtungen
integriert
werden.
Die
Wohneinheiten
waren
als
mehrgeschossige
Gebäude
oder,
für
Familien
mit
Kindern,
als
eingeschossige
Häuser
mit
Garten
konzipiert.
Die
Wohnzellen
sollten,
im
Inneren
annähernd
verkehrsfrei,
in
einem
übersichtlichen
Straßennetz
angelegt
werden.
Eine
möglichst
räumliche
Nähe
zum
Arbeitsplatz
sollte
für
zusätzliche
Verminderung
des
Verkehrs
sorgen.
Mietskasernen
mit
Hinterhöfen
und
Stallungen gehörten damit der Vergangenheit an.
Voraussetzung
für
die
Verwirklichung
der
Pläne
wäre
allerdings
eine
grundsätzliche
Neuregelung
der
Eigentums-
und
Grundbesitzverhältnisse
gewesen.
Damit
stieß
der
Plan nicht nur auf Zustimmung.
Schon
kurz
nach
Veröffentlichung
erster
Ergebnisse
lehnten
die
Alliierten
den
Plan
für
die
Westsektoren
der
Stadt ab.
In
der
SBZ
wurde
er
1949
in
den
Generalaufbauplan
übernommen.
Als
Standort
für
die
1.
Wohnzelle
wurde
der
südliche
Bereich
der
Großen
Frankfurter
Straße
zwischen
Weberwiese und Warschauer Straße bestimmt.
Noch im selben Jahr begannen die Vorbereitungsarbeiten.
Bundesarchiv Bild 183-S94985 Foto: Bödel 25. Mai 1950
Bundesarchiv Bild 183-S94252 Foto: Funck, Heinz 9. März 1950
Bundesarchiv Bild 183-S96314 Foto: Funck, Heinz Mai 1950
Am 21. Dezember 1949, wenige Wochen nach Gründung der DDR, anlässlich des 70. Geburtstages von Josef Stalin wurde die „Große Frankfurter Straße“ in
„Stalinallee“ umbenannt. Damit begann unter dem Einfluss der zunehmenden Stalinisierung auch für die Architekten in der SBZ ein ideologisches Umdenken.
Im Frühjahr 1950 wurde mit dem Baubeginn der 1. Wohnzelle Berlins jedoch die Umsetzung der Pläne der Architekten um Hans Scharoun gestartet.
Es wurden zwei sogenannte „Laubenganghäuser“ parallel zur Stalinallee gebaut. In schräger, zeilenförmiger Anordnung entstanden dahinter sechs
mehrgeschossige Gebäude
Bauarbeiten an der Wohnzelle begannen.
An der ersten Wohnzelle Berlins an der Stalinallee begannen jetzt
nach Abschluß der Vorbereitungsarbeiten die Maurer mit ihrer
Tätigkeit.
Bundesarchiv Bild 183-S95880 Foto: Funck, Heinz 22. April 1950
Bundesarchiv Bild 183-S98931 Foto: Quaschinsky; Hans-Günter 18. Juli 1950
Bundesarchiv Bild 183-08344-0005 Foto: Sturm, Horst 8. Oktober 1950
Bundesarchiv Bild 183-08344-0003 Foto: Sturm, Horst 18. Oktober 1950
Bundesarchiv Bild 183-08269-0001 Foto: Schmidtke 12. Oktoberi 1950
Bundesarchiv Bild 183-13543-0006 Foto: Junge; Peter Heinz 9. Februar 1952
Damit fand die Idee der Wohnzelle bereits ihren Abschluss. Weitere Wohneinheiten, darunter die geplanten Flachbauten mit Garten entstanden nicht mehr.
Die beiden Laubenganghäuser wurden in den neuen Planungen als störend empfunden. Schnell wachsende Pappeln sollten die Häuser aus dem Blick nehmen.
Die erste sozialistische Straße hatte neue Ideale.
Ein neuer Anfang